Flugbereitschaft ist fast immer, aber nur selten birgt sie den Anspruch, dass wirklich etwas passiert.
Wir machen einfach weiter und tun so, als ob nichts wäre. Manchmal erinnern wir uns daran, dass wir eigentlich Bereitschaftsdienst haben. Wir erzählen es den anderen, unnötig, denn hier sitzen alle im gleichen Boot. Und trotzdem sind die anderen für einen Moment überrascht. Fühlen sich an etwas erinnert, da sie zu den Glücklichen gehören, die bereits vergessen haben. Dann machen wir weiter Musik oder so. Gehen gegenüber Linsensuppe essen, da wo es immer zu teuer ist, weil es sonst in der Ecke hier nichts gibt. Holen uns einen Kaffee im Supermarkt. Wir haben viel vor. Machen Pläne, während wir Kaffee trinken. Ab und zu schauen wir auf unser Handy. Zum Glück ist da nichts. Kein Anruf. Keine Nachricht. Es geht ein paar Jahre so weiter. Jemand schreibt Texte; Leben sei nur Sterben auf Raten.
Irgendwann verlieren wir uns alle aus den Augen. Wir machen jetzt andere Dinge, auch wenn wir immer noch Linsensuppe essen und Kaffee aus Supermärkten trinken. Mittlerweile gehören wir auch zu den Glücklichen, zu denjenigen, die nicht mehr wissen, dass sie Bereitschaftsdienst haben.
Als wir uns schon alle fast vergessen haben, wird einer von uns angerufen. Flugbereitschaft. Die Maschine ist bereits startklar, du setzt dich ins Taxi, hast keine Zeit, Tschüss zu sagen.
Dann bist du weg.
Und wir erinnern uns im gleichen Moment an die Realität, als sie für dich endet.
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